Doch etwas weniger schlimm

Statt 26.000 Schulplätzen fehlen in zwei Jahren „nur“ 9.500 Plätze

Fehlen tatsächlich 26.000 Schulplätze im Schuljahr 2021/22 wie jüngst berichtet? Nicht doch – es sind noch nicht mal 10.000. Das geht aus der „Konkretisierten Bedarfsprognose“, die Bildungssenatorin Sandra Scheeres (SPD) am Dienstag erst ihren Kollegen im rot-rot-grünen Senat und dann Journalisten vorstellte.

„Es haben niemals 26.000 Plätze gefehlt“, sagte Scheeres in der Pressekonferenz im Roten Rathaus – ließ aber die Frage eines Journalisten unbeantwortet, ob sie es als positiv bewerte, dass nach ihren jüngsten Zahlen stattdessen exakt 9.505 Plätze fehlen würden. Rund 5.900 davon betreffen Grundschulen, knapp 3.000 Integrierte Sekundarschulen und rund 700 Gymnasien.

Die Zahl von 26.000 stand in einem Bericht ihrer Senatsverwaltung, der schon im Mai an den Hauptausschuss des Abgeordnetenhauses ging. Das sei eine „Maximalprognose“ gewesen, sagte Scheeres. „Es ist keine Frage, dass Eltern besorgt sind, wenn sie lesen, dass Plätze fehlen.“ Die Unruhe dadurch „tut mir sehr leid“. Die Senatorin räumte ein, man hätte dazu erläutern müssen, wie die Zahlen zu verstehen seien. Es sei ein Fehler gewesen, dass keine konkretere Planung mit eingeflossen sei.

Damit wie zu diesem Schuljahr im Jahr 2021 doch noch alle Kinder einen Platz bekommen, verwies Scheeres auf ein Schnellbauprogramm für 100 Millionen Euro, durch das allein schon 2.000 bis 3.000 Schulplätze entstehen sollen.

Zudem will sie nach Möglichkeit noch stärker auf Holzschulen bauen – jüngst hatte sie die ersten beiden in dieser Bauweise entstandenen Schulen eröffnet nach einer kurzen Planungs- und Bauzeit.

Die Opposition blieb bei ihrer Dauerkritik an Scheeres. „Erst will die Bildungssenatorin die fehlenden Schulplätze nicht gesehen haben, jetzt rechnet sie sich die Zahlen schön“, hieß es von der CDU-Fraktion.

Aus Sicht der FDP-Fraktion spielt Scheeres mit der Zukunft der Kinder. Stefan Alberti