: Perus Regierung stürzt plötzlich
LIMA afp ■ Im Streit um die Ernennung des umstrittenen Politikers Fernando Oliveira zum Außenminister ist die peruanische Regierung gestürzt. Ministerpräsident Carlos Ferrero kündigte am Donnerstag kurz nach der Berufung Oliveiras seinen Rücktritt an. Daraufhin bat Perus Präsident Alejandro Toledo wie von der Verfassung vorgesehen sämtliche 15 Minister der Regierung, ihre Ämter niederzulegen. Der designierte Außenminister Oliveira ist bei der Opposition und Teilen der Regierung wegen seines oft undiplomatischen Vorgehens heftig umstritten. Sein Rücktritt sei unwiderruflich, teilte Ferrero in einer in Lima veröffentlichten Erklärung mit. Kurz darauf trat auch der populäre Wohnungsbauminister Carlos Bruce zurück. Auch er protestierte damit gegen die Ernennung von Oliveira zum Außenminister. Oliveira, Vorsitzender der kleinen Partei „Frente Independiente Moralizador“, ist ein Vertrauter von Präsident Alejandro Toledo. Oliveira, der kein Karrierediplomat ist, war Botschafter in Spanien. Vor kurzem hatte er drei Provinzregierungen seine Unterstützung zugesichert, die den Anbau von Kokapflanzen in mehreren Tälern genehmigt hatten, obwohl diese für die Herstellung von Kokain verwendet werden können.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen