piwik no script img

specht der wocheDer Frieden ist in Gefahr

Christian Specht ist politisch engagiert und unter anderem Mitglied im Behindertenbeirat in Berlin-Friedrichshain-Kreuzberg sowie im Vorstand der Lebenshilfe. Er hat ein Büro in der taz und zeichnet. Wenn er es zulässt, zeigt die taz sein Bild.

Heute habe ich einen Lkw gemalt, der einen Panzer mit Peace-Zeichen am Haken transportiert. Die Situation, die ich gemalt habe, findet in Hongkong statt. Da gibt es jetzt schon länger Proteste, weil die Bevölkerung ein großes Problem mit der Regierung hat. Ich habe langsam die Befürchtung, dass die Regierung Panzer einsetzt, um den Demonstranten Angst zu machen oder sogar noch Schlimmeres zu tun.

Wenn das passiert, zerstört das den Frieden. Wir können uns hier gar nicht vorstellen, dass die eigene Regierung Panzer und Waffen gegen uns einsetzt, aber in Hongkong könnte das bald Realität sein. Leider wäre es nicht das erste Mal, dass so etwas in China – oder auch in anderen Ländern passiert.

Dabei haben die Leute, finde ich, das Recht, auf die Straße zu gehen und ihre Meinung zu sagen. Ich kann es sehr gut verstehen, dass die Menschen in Hongkong unzufrieden sind. Besonders mit dem Gesetz, bei dem es darum ging, Leute wegzubringen. Also Menschen, die nur vielleicht kriminell waren, an China auszuliefern.

Schade, dass Hongkong so weit weg ist. Sonst würde ich dorthin fahren und die Leute bei ihren Demos unterstützen. Aber wir könnten ja hier in Berlin eine Mahnwache für sie abhalten, am besten direkt vor der chinesischen Botschaft, um ein klares Zeichen zu setzen und ihnen zu sagen: Bitte, Leute, macht das nicht. Bitte setzt keine Waffen gegen die Demonstranten ein.

Protokoll: Charlotte Köhler

Unter taz.de/specht können Sie die Spechts der letzten Monate nachlesen und sich jeden zweiten Freitag den fabelhaften neuen Podcast „Specht hat recht“ anhören.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen