meinungsstark
:

Mit dem DGB-Bus auf dem CSD

„Hauptsache, Heten haben Spaß“, taz vom 29. 7. 19

Ich schreibe Ihnen im Namen der DGB-Jugend Berlin-Brandenburg. In Ihrem Artikel über den CSD in Berlin thematisieren Sie die Kommerzialisierung des CSD und das Pinkwashing großer Firmen vor Ort. Inhaltlich stimmen wir Ihnen in diesem Punkt zu, weswegen wir es umso irritierender fanden, dass Sie ein Bild unseres Gewerkschaftsbusses genommen haben, um diesen Artikel zu bebildern. Der DGB-Bus ist einer der wenigen politischen Busse auf dem CSD, mit welchem wir gern ein Gegengewicht setzen möchten und auf die Themen „Diskriminierung am Arbeitsplatz“, Gewalt gegen nicht heterosexuelle Menschen etc. aufmerksam machen wollen. Wir würden uns von Ihrer Bildredaktion ein bisschen mehr politisches Gespür wünschen. Carolin Hasenpusch, Berlin

Überlegenheit und Abschottung

„Der Grüne Markus“, taz vom 10./11. 8. 19

Quasi in Serie wettert taz-Chefreporter Peter Unfried in seinen Kommentaren zum Thema Klimawandel gegen die angeblich „moralisierenden“ SUV-Kritiker und gegen Verbote. Der Leser bekommt den Eindruck, Herr Unfried möchte die schädliche SUV-Produktion und deren Käufer und Nutzer unbehelligt ­lassen oder ihnen die Chance zur „freiwilligen Einsicht“ geben, getreu dem Motto des schnellen Porsche-Fahrers ­Christian Lindner: „Freie Fahrt für freie Bürger“.

Jeder hat das Recht, überall fahren und parken zu können unter größtmöglichem CO2-Ausstoß und Flächenanspruch, und die Städte haben gefälligst die Parkplätze und Fahrspuren zu verbreitern für die Protzautos statt für die Fahrräder? Alles andere regelt sich durch „freiwillige Selbstverpflichtung“ und erübrigt auch die Straßenverkehrsordnung mit ihren Ge- und Verboten? Mit 26 Prozent Marktanteil liegen die Pseudo- und echten Geländewagen vor den beliebten Kompakten der „Golf-Klasse“. Die Hochrüstung hat Konsequenzen. SUVs sind eine Pest und mit der intensiven Werbung setzte sich eine Geländewagenspirale in Gang. Damit der Spritverbrauch nicht peinlich wurde, kam besonders häufig ein Diesel unter die Haube. Geländewagen sind aus physikalischen Gründen das Gegenteil von umweltfreundlich. Statt windschnittig und leicht sind SUVs ausladend und schwer. Auch für die Mobilität in den Städten sind Geländewagen das Letzte. Anstelle eines Kontakts auf Augenhöhe – auch zu Radfahrern und Fußgängern – stehen Geländewagen für Überlegenheit und Abschottung. SUVs bedeuten überbordende Inbesitznahme des öffentlichen Raums durch das Automobil. Wilhelm Neurohr, Haltern am See