„Raufen ohne Verletzungen“

INFOABEND Der Kommunikationscoach Lars Loop stellt seinen Kurs „Achtsames Raufen“ vor

■ 39, Kommunikationstrainer und Konfliktmanager, hat den Verein Alleins gegründet.

taz: Herr Loop, achtsam raufen – ist das wie im Film „Fight Club“, nur etwas netter?

Lars Loop: Bloß ohne Verletzungen, ja. Es geht um den körperlichen Ausdruck. Die meisten von uns haben diese Form des Kräftemessens seit der Kindheit nicht mehr erlebt. Achtsames Raufen heißt, das in einer sicheren Umgebung zu erleben. Und es macht unheimlich viel Spaß auszuprobieren, wie viel Kraft man hat, ohne das vorrangige Ziel, sich gegenseitig zu besiegen.

Wie sind Sie dazu gekommen?

Ich habe das in anderen Städten gesehen. Außerdem habe ich sehr viel Kampfsporterfahrung und dabei hat mich der Wettkampfgedanke und der ständige Leistungsdruck immer gestört. Ich wollte etwas machen, bei dem der Spaß im Vordergrund steht.

Raufen in Ihren Kursen auch Männer mit Frauen?

Ja. Die Partner finden sich nach Lust und Laune, sie fordern sich gegenseitig heraus, manchmal raufen auch zwei Schwächere gegen einen Stärkeren. Gerade von Teilnehmerinnen erhalte ich oft die Rückmeldung, dass sie es genießen, wenn sie gegenüber einem Mann ihre ganze Kraft aufwenden können und sich nicht zurückhalten müssen. Dazu gehört auch die Erfahrung, an die eigenen Grenzen zu stoßen – für beide Seiten.

Kann man diese Erfahrungen auf den Alltag übertragen?

Wenn man reflektiert, wie man beim Raufen auf jemanden zugeht – direkt, mit Angst, zurückhaltend, fordernd – entdeckt man Parallelen zu Situationen im Alltagsleben oder der Berufswelt. Der Kurs kann helfen, sich selbst zu überwinden.

Interview: KRY

„Das achtsame Raufen“: 20 Uhr, Alleins e.V., Kornstraße 81, Informationen: www.alleins-bremen.de