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Esther Bejarano Foto: dpa

Ehemaliger SS-Wachmann vor Gericht

Ein ehemaliger SS-Wachmann muss sich wegen Beihilfe zum 5.230-fachen Mord vom 17. Oktober an vor dem Landgericht verantworten. Das sagte ein Gerichtssprecher gestern. Der in Hamburg lebende 92-Jährige war nach Angaben der Staatsanwaltschaft von August 1944 bis April 1945 im Konzentrationslager Stutthof bei Danzig als Wachmann im Einsatz. Dabei habe er „die heimtückische und grausame Tötung insbesondere jüdischer Häftlinge unterstützt“. Weil der Mann zur fraglichen Zeit erst 17 beziehungsweise 18 Jahre alt war, ist die Jugendstrafkammer für den Fall zuständig. (dpa)

Tschentscher will Magistralen bebauen

Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) hat bei der Immobilienwirtschaft für die Bebauung der Magistralen geworben. Die Verkehrsadern aus den Außenbezirken in die Stadt könnten sehr viel intensiver genutzt werden, weil es dort schon öffentliche Nahverkehrsangebote für potenzielle neue Anwohner gebe, sagte Tschentscher auf einer Tagung. (dpa)

Patriotische Gesellschaft fordert Eingreifen gegen antisemitische Listen

Die Patriotische Gesellschaft hat von Senat und Bundesregierung gefordert, gegen Ächtungslisten vorzugehen. Anlass ist ein Bericht von „Report München“ über eine antisemitische Website, die „anti-weiße Verräter“ aufführt. Darunter ist die Auschwitz-Überlebende Esther Bejarano. Ihr Name sei mit einem gelben Stern markiert, wie ihn Juden vor ihrer Vernichtung in Nazi-Deutschland tragen mussten. „Wir finden, dass Senat und Bundesregierung in der Pflicht stehen, alles in ihrer Macht Stehende zu tun, um derartige Proskriptionslisten zu verbieten“, erklärte die Gesellschaft. „Die Liste steht für jedermann zugänglich im Netz und ist in diesen Zeiten rechtsradikaler Mordlust eine indirekte Aufforderung, sich Opfer zu suchen.“ Das Bundeskriminalamt sieht laut „Report München“ keine Gefahr. Angesichts des Lübcke-Mordes in Kassel sei dies „eine bemerkenswert unsensible Wahrnehmung“, erklärte die Patriotische Gesellschaft. Die 94-jährige Bejarano ist bis heute antifaschistisch engagiert. Sie ist seit 2016 Ehrenmitglied der Patriotischen Gesellschaft. (taz)

Hamburg steigert Import

Hamburg hat im vergangenen Jahr mehr Produkte importiert als 2017. Insgesamt seien Güter im Wert von 67,2 Milliarden Euro in die Stadt geschafft worden, teilte das Statistikamt Nord gestern mit. Das ist im Vergleich zum Vorjahr ein Plus von 1,5 Prozent. Die meisten Waren kamen aus den USA, dicht gefolgt von Produkten aus China. (dpa)