Europaweite Frauenquote ist umstritten

EU Großbritannien und neun weitere Mitgliedstaaten kritisieren Pläne von Justizkommissarin Reding

BRÜSSEL afp | Die in der EU-Kommission geplante europaweite Frauenquote in Aufsichtsräten stößt unter den Mitgliedstaaten auf Widerstand. Bei einem Treffen in Brüssel verständigten sich rund zehn Länder auf eine gemeinsame Kritik, wie am Mittwoch aus informierten Kreisen verlautete.

Großbritannien hat Diplomatenkreisen zufolge die Initiative für einen Brief an die Kommission in die Hand genommen, um die Pläne zu Fall zu bringen. Der Süddeutschen Zeitung vom Mittwoch zufolge sind neben den Briten weitere neun Staaten gegen die Quoten. Zehn Länder könnten die Pläne zwar durch eine Sperrminorität kippen. Außer bei Großbritannien ist mehreren Quellen zufolge jedoch unklar, ob die Länder Redings Quotenpläne tatsächlich voll ablehnen.

Die Justizkommissarin will ab 2020 eine Quote von 40 Prozent des jeweils „unterrepräsentierten Geschlechts“ in Aufsichtsräten gesetzlich verankern und so de facto Frauen in den Chefetagen fördern. Diese sollen nur bei gleicher Eignung bevorzugt werden. Die Quote würde für große börsennotierte Unternehmen gelten – der Mittelstand wäre außen vor. Firmen mit Staatsbeteiligung sollten die Quote schon 2018 einführen.

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