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Trockenheit macht Sorge

Angesichts der Trockenheit sowie der Konflikte zwischen Land- und Forstwirtschaft um das knapper werdende Wasser will Niedersachsen Gegenmaßnahmen treffen. Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) und die Staatskanzlei seien besorgt über die aktuelle Lage und hätten die Ministerien schon vor einigen Wochen aufgefordert, über die wegen der Hitze und Trockenheit getroffenen Maßnahmen zu berichten, sagte die Regierungssprecherin am Mittwoch. Wenn es bei der schwierigen Lage im Agrarland Niedersachsen bleibe, solle ein Kreis von Staatssekretären zusammengerufen werden, um über das weitere Vorgehen zu beraten.

Die Forstwirtschaft hatte darüber geklagt, dass die verstärkte Bewässerung der Felder wegen der Trockenheit für die Wälder wiederum das Wasser knapp werden lasse. Wie das Landwirtschaftsministerium mitteilte, wird auch nach Techniken gesucht, mit denen die Äcker nach starkem Regen die Feuchtigkeit länger halten können. (dpa)

Mäuse machen krank

Im laufenden Jahr sind in Niedersachsen schon bis Ende Juli mehr als doppelt so viele Hantavirus-Erkrankungen gemeldet worden wie im gesamten Vorjahr. Insgesamt 108 Menschen steckten sich mit dem von Mäusen übertragenen Virus an, teilte das Landesgesundheitsamt mit. Im Gesamtjahr 2018 waren es dagegen 53 Erkrankungen. In Jahren mit größerer Mäusepopulation steckten sich auch mehr Menschen mit dem Virus an. Hantaviren werden von Rötelmäusen ausgeschieden. Die Viren bleiben mehrere Tage ansteckend und lösen, wenn sie aufgewirbelt und eingeatmet werden, innerhalb von zwei bis vier Wochen die ersten Symptome aus. Infizierte bekommen dann meist hohes Fieber und klagen über Muskel- und Rückenschmerzen. Bei ganz schweren Infektionen versagen nach ein paar Tagen sogar die Nieren. Die Dunkelziffer an Erkrankten könnte hoch sein: das Virus kann nur nachgewiesen werden, wenn man gezielt danach sucht. Als besonders gefährdete Bevölkerungsgruppe nennt das Gesundheitsamt Menschen, die sich viel im Freien aufhalten. Ein hohes Risiko bedeute auch das Aufräumen längerer Zeit ungenutzter und schlecht belüfteter Räume. Es wird empfohlen, vor dem Aufräumen von Garagen, Kellern oder Dachböden zu lüften. (dpa)

Apple is watching you, Bremen

Nach Streetview von Google und Bing Maps von Microsoft schickt nun auch Apple ab Mitte August seine Kamera-Autos auf die Straßen in Bremen. Das gab die Bremer Verbraucherzentrale bekannt, inklusive Tipps, wie man sich schützen kann. Zukünftig sollen 3D-Aufnahmen der Straßen und Häuser über den Apple Dienst „Look Around“ frei im Internet abrufbar sein. Dieser ermöglicht einen 360-Grad-Rundumblick. Nach Aussage deutscher Datenschutzbehörden soll der Dienst zunächst nicht in Deutschland verfügbar sein. Verbraucher*innen können den Aufnahmen widersprechen und verlangen, dass die Bilder von ihren Häusern verpixelt oder sogar die Rohdaten der Aufnahmen gelöscht werden. Die Verbraucherzentrale bietet auf ihrer Internetseite einen vorformulierten Mustertext. (taz)

Schleswig-Holstein in den Miesen

Die Schulden des Landes Schleswig-Holstein sind im vergangenen Jahr um 5,8 Prozent auf 30,91 Milliarden Euro gestiegen. Dies geht aus Angaben des Statistischen Bundesamtes hervor. Grund für die Zunahme sind ebenso wie in Hamburg die Belastungen aus der mittlerweile verkauften HSH Nordbank. Das dritte Land mit höheren Schulden ist Bremen. Rechnerisch steht jeder Schleswig-Holsteiner mit 10.686 Euro in der Kreide. Von den Flächenländern hat nur das Saarland einen höheren Pro-Kopf-Wert. Der Länderdurchschnitt beträgt 6.883 Euro. Niedersachsen verringerte seinen Schuldenstand um 1,5 Prozent. (dpa)