Grosses für Kleine

Schade, dass man Text nicht pixeln kann. Denn eigentlich wollen wir ja nicht unbedingt durch die Erwähnung einer Veranstaltung (also: Berichterstattung, höchst sachlich, dem Leser, der Leserin und allen anderen Lesenden dienend, aber eben keinem kommerziellen Interesse) schon eben das andere tun: einem kommerziellen Interesse dienen. Was aber schwierig wird, wenn – geschicktes Marketing ist das natürlich – schon die Nennung eines Ortes wie der ehemaligen Stadthalle, sie wissen schon, eine Marke transportiert. Oder eben der Titel einer Veranstaltung. Könnten wir, wie die Bildredaktion, den Werbeanteil der Information verpixeln, bliebe der innere Zusammenhang der Mitteilung erhalten, der Effekt der Werbung würde konterkariert. Eine umstrittene, aber eigentlich ganz sympathische Sitte. Wir als Textarbeiter müssen uns nun überlegen, ob wir auf die Schokowerkstatt im Zeichen einer laut Hersteller quadratischen, praktischen und guten Schokolade, die am heutigen Samstag von 9 bis 17 Uhr in einem in Posthausen gelegenen Einkaufszentrum für Kinder und Jugendliche zwischen 6 und 18 Jahren angekündigt ist, entweder umständlich hinweisen wie nun geschehen, oder ob wir den Marketingstrategen auf den Leim gehen möchten. Aber wer würde das wollen?

Da weisen wir vielleicht lieber aufs Studio Focke hin, das ebenfalls am heutigen Samstag, allerdings erst ab 15 Uhr zum Basteln mit Mechanikbaukästen und … – fast wär’s uns wieder passiert! – mit Mechanikbaukästen und zusammensteckbaren Kunststoffklötzchen einer bekannten dänischen Spielzeugfirma einlädt. Natürlich im Focke-Museum.

Vielleicht nutzen Sie ja lieber die vorerst letzten schönen Tage für einen Besuch der Freilichtbühne Lilienthal, wo am Samstag und am Sonntag jeweils ab 16 Uhr „Jim Knopf und die Wilde 13“ zu sehen ist.  ASL