Kotzen unterm Baum

Kongress der Weihnachtsmänner und -frauen 2019

Noch 154 Tage bis Heiligabend – bis Mutti wieder heulend den Braten anbrennen lässt, Vati besoffen in den Weihnachtsbaum fällt, Töchterlein mit ihrem neuen Drogendealer durchbrennt und Söhnlein vor Ekel auf den Gabentisch kotzt. Das Fest der Liebe eben. Mit all den handelsüblichen Folgen. Gegen die man sich frühzeitig wappnen sollte. Deshalb findet zur Zeit in Kopenhagen ein „Weihnachtsmännerkongress“ statt, wie die Feierlaunenagentur dpa am Montag berichtete. Fünf Monate vor dem gruseligen Fest treffen sich demnach weißbärtige Weihnachtsmänner und mit rot-weißen Ringelsocken ausgestattete Weihnachtsfrauen aus aller Welt im neutralen Dänemark, um sich auf die Festkriegszeit vorzubereiten und Strategien zu entwickeln, wie der Horror überlebt werden kann. Auch Väterchen Frost, ein paar Rentiere und Elfen sind mit dabei – und sogar ein Weihnachtsbaum. Bereits seit 1957 trifft sich der Kongress im Vergnügungspark Bakken nördlich von Kopenhagen. Manche der Teilnehmer reisten extra aus Japan, den USA und Großbritannien an – und auch aus Deutschland. Einig sind sich die internationalen Sackträger in einem zentralen Punkt: Das ganze Elend des Familien-Notstands zu erleben, mache jede Menge Spaß, Nikolaus zu sein, sei allerdings auch brutal harte Arbeit.