brief des tages
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Gegen die Einheitsschule

Ein Abi für alle!“, taz vom 8. 7. 19

Ihre Zustimmung zum Einheitsabitur kann ich nicht teilen! Denn erstens müsste dann für eine Chancengleichheit der gesamte Unterrichtsstoff gleichgeschaltet werden, und es würde nur noch dafür gelernt. Und wie heißt es noch: „Nicht für die Schule …“Zweitens muss dann, wie schon jetzt beim kleinen Zentralabitur, gleichzeitig geschrieben werden. Wie soll das gehen, wenn jedes Bundesland mit gutem Grund das Schuljahr zeitlich unterschiedlich strukturiert? Und drittens, das ist mir das Wichtigste: Jede Phase unserer Bildungsbiografie hat einen Sinn für sich und muss nicht auf die nächste vorbereiten. Im Elementarbereich darf Kind noch selbstbestimmt und individualisiert lernen, aber wehe, es kommt in die Schule? Die Berufswelt und die Universitäten sollten sich an individualisierte Bildungsgänge gewöhnen und lernen, aus einer „bunten“(!) Gesellschaft die geeigneten BewerberInnen auszuwählen.

Es kommen noch viel mehr Abschlüsse auf den Markt. Der geplante Waldorfabschluss nach neuseeländischem Vorbild (CSI) ist nur der Anfang. Sie glauben doch nicht im Ernst, dass die Fridays-for-Future-Generation ihre Kinder auf staatliche Einheitsschulen schicken wird! Nicola Peters-Geiger, Bad Nauheim