der tazkulturrat empfiehlt
Philipp Rhensius
taz plan
: Hochmut nach Fall
Die Hybris ist der Motor einer Menschheit, die sich gerne selbst überschätzt – und Kriege gegen die eigene Spezies, aber auch die Natur führt. Von den Folgen des Anthropozäns handelt die gleichnamige Performance des kolumbianischen Kollektivs La Quinta del Lobo und zeigt: Ohne Hybris wäre die Welt besser, die Kunst aber dröger.
20. 7., Radialsystem, Holzmarktstr. 33, 19 Uhr
Thomas Mauch
Berlin-Kultur
: Neue Musik weltweit
Etwas verblüffend ist hier doch die starke Präsenz der Harfe. Beim Ensemble Adapter aus Berlin ist sie dabei. Auch bei Dal Niente, dem Ensemble aus Chicago. Nur beim Distractfold Ensemble aus Manchester fehlt sie, da gibt’s die E-Gitarre. Allzu lieblich Gestimmtes aber sollte man bei diesem internationalen Neue-Musik-Treffen nicht erwarten.
21. 7., Radialsystem, Holzmarktstr. 33, 20 Uhr
Ole Schulz
taz plan
: KillekillsKrake
Progressive, kompromisslose elektronische Musik von Künstler:innen, die noch nicht Teil des internationalen Festivalbetriebs sind – dafür steht das 2010 gegründete Krake-Festival um DJ Flush und das Killekill-Label. Zum Festivalauftakt am Montag spielen u. a. „Sleepstep“-Produzentin Dasha Rush und Minimal-Techno-DJ Cio D’Or.
22. 7., silent green, Gerichtstr. 35, 18 Uhr
Noemi Molitor
taz plan
: Keine Angst vor Abgrund
Heilung als High (Pitch): Das Pariser Künstlerkollektiv High Heal zelebriert den Austausch zwischen Musik und Kunst. Zur „VOID Berlin Session, Part 1“ will sich die Crew akustisch und angstfrei der großen Leere nähern. Dazu visuelle Kunst u. a. von Bogdan Ablozhnyy, Camila Roriz und Paula Ďurinová. Anmeldung erf.: pogobar@kw-berlin.de
18. 7., Pogo Bar (Innenhof KW), Auguststr. 69, 21.30 Uhr, Einlass 21 Uhr
Tim Caspar Boehme Film
: Als Rot noch prächtig war
„Farbe im Film“ ist in diesem Monat das Thema der Reihe „Magical Mystery Tour“ im Kino Arsenal. Und ein so prächtiges Rot, wie es der italienische Regisseur Michelangelo Antonioni in „Il deserto rosso“ (1964) auf die Leinwand malte, konnte oder wollte man anscheinend nur in den sechziger Jahren haben.
18. 7., Kino Arsenal, Potsdamer Str. 2, 21.15 Uhr