Rue Hamra – die rote Erde
Von Claudia Basrawi
Die einst für ihre Eleganz so berühmte Rue Hamra ist heute eine einfache Einkaufsstraße mit Cafés, Ladenketten und Banken. In meinen Augen hat sie jedoch immer noch Charme. Ich komme zufällig am Hotel Pavillon vorbei. Ich hatte schon gehört, dass es, nachdem wir dort gewohnt hatten, ein Bordell geworden war. Jetzt steht das Gebäude leer. Es sieht aus wie eine Baustelle, auf der nicht gebaut wird. In der Nähe gab es früher Wimpy, Café de Paris, Negresco, das Horseshoe Café und das Café Modca, wie mir ein Libanese aus Michigan erzählt, der eine Reiseagentur betreibt. Während des Bürgerkriegs hat er hier mit seinen Freunden Kaffee getrunken, und wenn auf der Straße geschossen wurde, hat man sich eben auf den Boden geworfen, wie er sagt, und sich dann wieder hingesetzt und weitergelebt.