Klimawandel kein G20-Thema

Für die USA: Japan streicht Begriffe aus Entwurf der Abschlusserklärung

Der Klimawandel verblasst vor den japanisch-amerikanischen Handelsgesprächen: Japan habe die Begriffe „globale Erwärmung“ und „Dekarbonisierung“ schon vor Beginn des Treffens der G20 am Wochenende im japanischen Osaka aus dem Entwurf für die Abschlussvereinbarung getilgt. Das berichtete die Financial Times am Dienstag. Die Regierung in Tokio ist als Gastgeber für das Dokument verantwortlich. Sie habe offenbar dem Druck der USA nachgegeben, schreibt die FT, und die Ausdrücke gestrichen. Auch die Pariser Klimavereinbarung sei in den Hintergrund gerückt. Japan und die USA verhandeln derzeit über einen Handelsvertrag, bei dem sie sehr unterschiedliche Vorstellungen der Regulierung von Agrarprodukten und Fahrzeugteilen haben. „Die Änderungen im Entwurf demonstrieren die bescheidene Rolle, die die G20 in der Bearbeitung der aktuell größten Krise der Welt spielen“, zitiert die FT Jennifer Morgan von Greenpeace International. Auf den jüngsten Treffen der G20 hatten die USA eigene Positionen zum Klimaschutz formuliert, diesmal streben die Regierungschefs der wichtigsten Industrie- und Schwellenländer der Welt wieder ein gemeinsames Dokument an. (taz)