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Itzschen und Oooouen

Strenger Historiker warnt vor Sachsen-Bashing

Nu gugge ma da! Im Reich der Quarkkeulchen rumort es. „Historiker warnt vor Sachsen-Bashing“, meldete dpa gestern. Der Direktor des Zeitgeschichtlichen Forums in Leipzig, Jürgen Reiche, halte Sachsen-Bashing für „völlig unangebracht“. Das ist doch eindeutig auf uns gemünzt, sind wir Freunde der Wahrheit doch die größten Sachsen-Basher aller Zeiten. Schließlich reduzieren wir diese Deutschsüdostdeutschen immer wieder gern auf ihre Körperlichkeit, wenn wir ihre außergewöhnlich verbogenen Sprechwerkzeuge hervorheben. Besonders das beim Laute-Erzeugen vorgeschobene Kinn der Sachsen hat es uns angetan, dieser, um uns ausnahmsweise einmal selbst zu zitieren, „brutal gewölbte Gesichtsjadebusen von Ringelnatz’scher Krummheit“. Aus dem dann „ein quietschendes und quengelndes Genuschel quillt, das Sprache zu nennen jeder Hörer weit von sich weisen muss“. Sollen wir etwa dieses zischend ziehende „Itzschen“ und „Oooouen“ des „Säggs’sch’n“ loben? Ei verbibbscht! So weit kommt es noch! Und was meint der in Ostdeutschland geborene strenge Historiker? Im Osten gebe es „ein riesiges Redebedürfnis über das, was war, und das, was ist“. Aber das ist ja das Problem! Diese Sachsen reden einfach zu viel. Da fällt einem ja das Renfdl aus der Gusche!

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