Wasser marsch

Gerüchten zufolge vereinigen sich Wasserwerke und Stadtentwässerung nun doch irgendwann

Dass die Hamburger Wasserwerke (HWW) mit der Stadtentwässerung (HSE) fusionieren könnten, befürchteten Kritiker schon im Januar 2005, nachdem Michael Beckereit das Amt des Geschäftsführers der HWW übernommen hatte. Grund: Beckereit ist von Haus aus Abwasserfachmann. Der Vorsitzende beider Unternehmen, Umweltsenator Michael Freytag (CDU), versicherte damals aber, eine Fusion werde dadurch „nicht präjudiziert“.

Nach NDR-Information sollen derzeit aber Gespräche über eine Zusammenlegung der HWW und der HSE stattfinden. Für den 9. September seien in beiden Unternehmen Aufsichtsratssitzungen angekündigt. Thema könnte eine Personalentscheidung sein, meldet der Sender: Ende Oktober geht der Technische Geschäftsführer der HSE, Rainer Funke, in Ruhestand. Nachfolger, glaubt die Initiative „Unser Wasser Hamburg“, wird Michael Beckereit. Dieser habe mit seinem Wechsel an die HWW-Spitze an Kompetenzen eingebüßt, gibt „Unser Wasser“-Sprecher Jürgen Arnecke zu bedenken.

Die Betriebs- und Personalräte in beiden Unternehmen befürchten im Falle einer Fusion bereits den Verlust von bis zu 200 Arbeitsplätzen, wie der NDR gestern nachlegte.

„Gerüchte und Spekulationen“ nennt ein HSE-Sprecher die Berichterstattung, und solche wolle er „nicht kommentieren“. Auch die Pressereferentin der HWW, Gisela Matthee, gibt an: „Das ist ein Gerücht. Wir können dazu nichts sagen.“ Fragen seien an die zuständige Umweltbehörde zu richten.

Und Volker Dumann, ebendort Pressesprecher, teilt mit: „Es gibt eine Arbeitsgruppe, in der sich die Unternehmen absprechen, weil sie beide mit Wasser arbeiten.“ Ein tatsächlicher Zusammenschluss sei aber „kein Thema. HWW und HSE haben unterschiedliche Rechtsformen, da ist eine Fusion gar nicht ohne weiteres möglich.“ Über die Nachfolge Funkes müsse in der Senatskommission entschieden werden. Und diese Entscheidung, so Dumann, „steht noch gar nicht auf der Tagesordnung“.Anne Grüneberg