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WAS MACHT EIGENTLICH ... Hartmut Mehdorn?Er fliegt

… von Berlin nach Düsseldorf, wie die taz aus gewöhnlich gut unterrichteten Kreisen erfuhr. Am Flughafen Tegel betrat der Chef der Deutschen Bahn gestern zwischen 10.35 und 10.45 Uhr die Maschine. Es ist zwar landläufig bekannt, dass der Vorstandsvorsitzende des Staatsunternehmens nicht viel vom Zugreisen hält. „Bahnfahrten über vier Stunden sind eine Tortur, fliegen ist besser“, ließ er bereits – werbewirksam wie immer – verlauten. Doch vom Zoo nach Düsseldorf braucht man mit dem ICE gerade mal 4 Stunden 9 Minuten – ohne Umsteigen. Das ist doch gerade noch zumutbar, Herr Mehdorn.

Woran mag es also bloß liegen, dass der Bahnchef lieber ins Flugzeug steigt, statt sein eigenes Unternehmen zu stärken? Ja, er mag den Bahnhof Zoo nicht – erst kürzlich wurde der von ihm persönlich zum „Regionalbahnhof“ degradiert. Ab Mai 2006 werden dort, so will es der Bahnchef, keine ICEs mehr halten.

Wer den Zoo nicht mag, dem bleibt für Fernreisen der Ostbahnhof. Der dürfte für den Bahnmanager aber zu abgelegen sein. Bevorzugen hingegen müsste er sein Ziehkind – das 500-Millionen-Euro-Projekt „Hauptbahnhof“. Das liegt derzeit noch brach und öde im Regierungsviertel. Wo in spektakulären Aktionen Türme über ein Glasdach geklappt werden, darf noch kein Fernzug halten.

Der Griff zum Flugzeug kann also nur aus der Not geboren sein. Mehdorn wartet ab, bis das gigantische Bauprojekt endlich belebt ist, und flaniert dann täglich durch seinen Lieblingsbahnhof. Aber wird er auch in einen Zug steigen? TAG Foto: AP

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