Lockvogel reloaded

Haariger Ort für Piepmatze entdeckt

Erinnern Sie sich noch an das Gard-Haarstudio? Frisieren im öffentlich-rechtlichen Fernsehprogramm zur damals Vorabendhauptsendewerbezeit. Tja, liebe Kinder und junge Menschen, die ihr euch nicht mehr erinnern könnt: Schönes Haar war uns gegeben, damals in den seligen sechziger bis siebziger Jahren, und viele Lockenwickler waren auch dabei, ach war das schön! Die Zeiten sind härter geworden, das Gard-Haarstudio ist passé. Drei Wetter Taft hilft schon lange nicht mehr, und was wir gestern via AP lasen, das bestätigt nur unsere düstere Stimmung: „Mann mit Dutzenden Singvögeln in Lockenwicklern erwischt.“ Demnach haben Zollbeamte am New Yorker Flughafen JFK einen Passagier aus dem südamerikanischen Guyana abgefangen, der in seinem Handgepäck 34 Finken in Plastiklockenwickler gestopft hatte. 34 Finken! In 34 Plastiklockenwicklern! Der mutmaßliche Schmuggler wollte die Tiere für je rund 3.000 Dollar bei Finkensingwettkämpfen in den New Yorker Bezirken Brooklyn und Queens verkaufen. Das ist nicht schön und schlicht Tierquälerei, denn aus dem Singvogel, dem unbedingt zu huldigen ist, wird so unfreiwillig ein gequetschter Lockenvogel, kurz Lockvogel. So was wäre im Gard-Haarstudio nie vorgekommen, nicht schön das, nicht schön!