Barenboim bleibt

Der Stardirigent bleibt weitere fünf Jahre Chef der Berliner Staatsoper

Der Stardirigent und Pianist Daniel Barenboim bleibt auch in den kommenden Jahren an der Spitze der Berliner Staatsoper. Der bis 2022 laufende Vertrag mit dem 76-Jährigen werde um weitere fünf Jahre verlängert, sagte Berlins Kultursenator Klaus Lederer (Linke) am Dienstag in Berlin. Barenboim leitet bereits seit 1992 die Staatsoper. Die Staatskapelle Berlin hatte ihn bereits zum Chefdirigenten auf Lebenszeit ernannt. „Daniel Barenboim ist ein Ausnahmekünstler, dem die Musikwelt und die Stadt Berlin viel zu verdanken hat“, betonte Lederer. Es gebe keinen Grund für eine Umbesetzung. Die Entscheidung für die Vertragsverlängerung sei am Montagnachmittag gefallen. Barenboim drückte seine Freude über die Entscheidung aus. Zugleich betonte er: „Wenn meine Kräfte nachlassen, werde ich sofort gehen.“ Er wolle nicht aus Loyalität als Relikt in der Staatsoper verbleiben. Daniel Barenboim wurde am 15. November 1942 in Buenos Aires geboren. Seine Eltern waren Kinder russisch-jüdischer Auswanderer nach Argentinien und ebenfalls als Musiker und Pädagogen tätig. Barenboim besitzt die spanische, argentinische, israelische und palästinensische Staatsangehörigkeit. Er studierte Klavier bei seinem Vater.

Internationales Ansehen errang Barenboim unter anderem durch Auftritte an den führenden Häusern auf der ganzen Welt. Zudem gründete er 1999 mit dem palästinesisch-amerikanischen Kulturkritiker Edward Said das West-Eastern Divan Orchestra, ein Ensemble von jungen Musikern aus dem Nahen Osten, unter anderem mit Israelis, Palästinensern, Ägyptern, Syrern und Jordaniern. Damit sollte ein Zeichen für eine friedlichen Lösung des Konflikts zwischen Israelis und Palästinensern gesetzt werden, die auf Dialog, Respekt und gegenseitigem Verständnis basiert. Für seine musikalische und humanitäre Arbeit wurden Barenboim zahlreiche Auszeichnungen und Ehrungen zuteil. Er gilt als einer der bedeutendsten Künstler unserer Zeit. (epd)