taz salon:sind die deutschen an allem schuld?

Wirtschaftskrise und Arbeitslosigkeit im Süden Europas und der Aufstieg der Rechtspopulisten in Frankreich und Italien – in der Eurozone ist die Wut auf Deutschland groß. Aber sind die Deutschen wirklich an allem Schuld? Diese Frage diskutierte die Wirtschaftskorrespondentin der taz, Ulrike Herrmann, am Mittwoch beim taz salon in der Freien Akademie der Künste in Hamburg vor rund 260 Zuschauer*innen, es moderierte Stefan Reinecke, taz-Parlamentskorrespondent.

Eigentlich sollte Bundesfinanzminister Olaf Scholz mit auf dem Podium sitzen, musste aber kurzfristig absagen – SPD-Krisensitzung. Kurzfristig eingesprungen war Jakob von Weizsäcker. Der frühere SPD-Europaabgeordnete, heute Chefökonom im Finanzministerium, machte deutlich, dass er manche Dinge anders sieht als Herrmann, etwa wenn die mit Blick auf Italien sagte: „Kein europäisches Land ist in der Lage, sich gegen deutsche Fehlentscheidungen durchzusetzen.“ Von Weizsäcker war das zu kurz gefasst: Man dürfe nicht vergessen, dass auch die Regierung in Rom Fehler gemacht habe.

Am Ende herrschte Einigkeit: „Wir müssen das Oberlehrerhafte gegenüber unseren Partnern und das Überhebliche gegenüber uns selbst ablegen“, sagte von Weizsäcker. Foto: Miguel Ferraz

Der nächste taz salon dreht sich um „Justiz nach dem G20-Gipfel“. Gab es im Nachgang von Gipfel und Protesten eine Rechtsverschiebung? Kann, muss man in Hamburg von politischer Justiz sprechen? Darüber diskutiert Katharina Schipkowski mit Anwält*innen, Betroffenen und Rechtsexpert*innen: Di, 25. 6., 19.30 Uhr, Hamburg, Haus 73, Eintritt frei