: Das letzte Hemdchen
Discounter dreht derzeit das ganz große Ding
Worte gibt es, die sind zum Weinen schön. Eine Quickie-Umfrage der Wahrheit ergab diesbezüglich gestern und bei viel warm folgende substantivierte Abfolge: Schalmei (s. das wetter von heute), Reisekleid und, Achtung: Leibwäsche! Gefühlt eng verknüpft mit letzterem Begriff ist das gar wundersame Wort „Hemdchenbeutel“, das uns jetzt epd und AFP zutickerten. Hemdchenbeutel, fragen Sie sich nun sicherlich, Hemdchenbeutel, wo habe ich nur meinen Hemdchenbeutel für meine Leibwäsche zu hängen und, noch fundamentaler: Besitze ich überhaupt einen Hemdchenbeutel? Aber sicher, auch Sie, liebe Leserin und lieber Leser, haben zu Hause irgendwo noch einen Hemdchenbeutel herumliegen. Handelt es sich doch beim Hemdchenbeutel um die dünnen Plastikbeutel für Obst und Gemüse, die im Supermarkt zum Abreißen angeboten werden, auf dass dann darin zu Hause die Tomaten verschimmeln. Und just diese Hemdchenbeutel für umme will Aldi künftig mit einem Cent bepreisen. Grund: Immer mehr Kunden stopfen ihren Klumpatsch statt in die kostenpflichtigen Plastiktüten in die bis jetzt gratis Hemdchenbeutel. Kosten die Hemdchenbeutel allerdings was – ach, wissen Sie was, denken Sie sich doch einfach selbst an dieser Stelle ein echt beuteliges Ende aus!
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