„Bis zum Aufschlag am Leben“

Flugzeugabsturz bei Athen gibt weiter Rätsel auf. 151 Tote bei Crash in Venezuela

BERLIN taz ■ Die 121 beim Absturz eines zyprischen Linienflugs am Sonntag umgekommenen Passagiere und Crewmitglieder haben nach aktuellen Berichten beim Aufschlag der Maschine in den Bergen nördlich von Athen doch noch gelebt. Alle bislang 25 autopsierten Menschen, darunter auch der Copilot und der Flugzeugführer, hätten „bis zum Aufschlag noch gelebt“, zitierte gestern die Cyprus News Agency den amtlichen Leichenbeschauer Nicos Karakoukis. Allerdings sei unklar, ob sie noch bei Bewusstsein waren. Der Pilot sei außerdem beim Absturz offenbar nicht im Cockpit gewesen. Weitere Untersuchungen sollen jetzt zeigen, ob die Passagiere oder Crewmitglieder giftige Dämpfe eingeatmet hätten. Hauptursache des Absturzes soll plötzlicher Druckabfall in der Maschine gewesen sein.

Die von Larnaka über Athen nach Prag gehende Boeing 737 der privaten Fluggesellschaft Helios war am Sonntag nach mehrstündigem führerlosen Flug abgestürzt. Die Unglücksursache ist weiter unklar.

Die Airline ist nach Agenturmeldungen in den vergangenen Jahren bei Mängelüberprüfungen in Europa nicht aufgefallen. In diesem Jahr seien bei drei Gelegenheiten Maschinen der Gesellschaft in Rumänien, Großbritannien und den Niederlanden von den dortigen Behörden bei Überraschungskontrollen untersucht worden, teilte die französische Behörde für Luftfahrtsicherheit (DGAC) mit. Dagegen hat der ehemalige Helios-Chefingenieur Kyriákos Pilavákis gestern im zyprischen Fernsehen Meldungen bestätigt, dass bei der Maschine bereits 2004 „erhebliche Probleme mit dem Luftdruck-Ausgleichssystem“ aufgetreten waren.

Beim Absturz einer kolumbianischen Passagiermaschine in Venezuela sind alle 151 Menschen an Bord ums Leben gekommen. Das berichtete ein Radio-Reporter gestern von der Absturzstelle im Nordwesten des Landes unter Berufung auf die Rettungsmannschaften. STG