Iran wirft Saudi-Arabien „Spaltung“ der Region vor

Nach zwei Krisengipfeln der arabischen Staaten zum Iran hat die Regierung in Teheran ihrem Rivalen Saudi-Arabien einen Versuch zur „Spaltung“ der Region vorgeworfen. „Saudi-Arabien hat den heiligen Monat Ramadan und die heilige Stadt Mekka politisch ausgenutzt, um im Namen anderer Länder grundlose Behauptungen über den Iran in die Welt zu setzen“, sagte der iranische Außenamtssprecher Abbas Musawi. Die Führung in Riad ziele auf „die Spaltung der muslimischen Länder und der Region, was der Wunsch des zionistischen Regimes ist“, hieß es mit Blick auf Israel weiter. In Teheran wurde am Freitag der Al-Kuds-Tag begangen. Am letzten Freitag des Fastenmonats Ramadan finden im Iran jedes Jahr staatlich organisierte Kundgebungen gegen Israel statt. Al-Kuds ist der arabische Name für Jerusalem.

Die Staaten der Arabischen Liga und des Golfkooperationsrats waren am Donnerstagabend auf Initiative Saudi-Arabiens in Mekka zu zwei Gipfeln zusammengekommen, um über die aktuellen Spannungen in den Beziehungen zum Iran zu diskutieren. Der saudische König Salman warf dem Iran vor, hinter den Sabotageakten gegen vier Schiffe vor der Küste der Vereinigten Arabischen Emirate sowie Drohnenangriffen auf eine Pipeline in Saudi-Arabien zu stecken. In der Abschlusserklärung verurteilten die Staaten die „Einmischung“ des Iran, seine „Drohungen“ an den Seeverkehr und seine Unterstützung für die Huthi-Rebellen im Jemen. Saudi-Arabien geht seit 2015 mit einem Bündnis arabischer Staaten gegen die Huthi-Rebellen vor, die Riad als verlängerten Arm Teherans betrachtet. Die Intervention hat zu einer beispiellosen humanitären Krise geführt. (dpa)