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Sylvia Prahl sucht nach den schönsten Spielsachen

Zittern wie Espenlaub, den Wald vor lauter Bäumen nicht sehen, jemandem Knüppel zwischen die Beine werfen, ein Holzkopf sein oder sich etwas hölzern benehmen – Sprüche mit Negativaroma wie diese gibt es genug. Auch wer „Auf dem Holzweg“ ist, hat das Sig­nal nicht gehört. Warum die neue Dauerausstellung im MitmachMuseum trotzdem so heißt, keine Ahnung! Es geht jedenfalls um Holz in allen Erscheinungsformen und was damit zusammenhängt. Gedankenräume werden geöffnet, wenn sich der Frage nach dem Standort des Lieblingsbaums die Frage nach den eigenen Wurzeln anschließt. Die Ausstellungsbesucher*innen können Jahresringe am Holzstapel zählen und Kiefernnadeln erschnuppern. In der Waldapotheke lernen sie etwas über die heilende Wirkung von Baumharz, sie wandeln durch einen Frühlingsbuchenwald, hören Waldvögel singen und staksen auf Stelzen zu einer Waldbademeisterin. Wenn sie unterschiedliche Holzarten erfühlt haben, können sie eine Mondholz-Tischlerin kennenlernen. Dass Waldsterben, Klimawandel und Schülerdemos auch ein Thema sind, versteht sich fast von selbst (www.machmitmuseum.de, Eintritt 7 €, ermäßigt 3,50 €).

Bäume in freier Wildbahn bewundern wir im Wildpark Schorfheide. Dort ist am Sonntag „Kindertag“, das kunterbunte Programm startet um 9 Uhr, die Besucher*innen erleben bei Schaufütterungen Wildtiere von Luchs bis Hirsch hautnah, die kleinen hüpfen in Hüpfburgen, lauschen ab 11 Uhr einer Märchenfee oder sind ab 13 Uhr in der Köhlerhütte kreativ aktiv. Außerdem führt die Freiwillige Feuerwehr von Groß Schönebeck ab 11 Uhr auf der Festwiese feuchtfröhliche Tricks vor. Da brennt nix an (www.wildpark-schorfheide.de, Eintritt 8 €, ermäßigt 5,50 €).

Auf der Museumsinsel sind die Bäume schnittig kupiert, frisch Vermählte lieben den Kolonnadenhof als Kulisse für Hochzeitsfotos. Am Sonntag aber, beim „Aktionstag Familie“, wird es zwischen 12 Uhr und 16 Uhr schwer sein, ein Foto ohne zeichnende, druckende oder collagierende Kinder im Hintergrund zu schießen. Aber Porträts machen auch sie. Von den Werken in den Sammlungen inspiriert, fertigen sie in Workshops ­„Kreative Köpfe“ (Einstieg jederzeit möglich) oder nehmen an den halbstündlich stattfindenden Ausstellungsgesprächen teil, die als „Kurzporträts“ konzipiert sind. Bewegungsaffine Familien verdrehen sich beim durchgängig gespielten ­„Museums-Twister“ und einige künstlerische Interventionen finden „Face to Face“ statt (www.smb.museum, Eintritt frei). Da sollte man sich ruhig mal ein Bild von machen.

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