Die Rigaer brennt

180 Polizeibeamte waren im Einsatz

In der Rigaer Straße in Friedrichshain hat es am Wochenende erneut gewalttätige Übergriffe gegeben. Polizisten wurden in der Nacht zum Samstag nach eigenen Angaben mit Steinen, Farbbeuteln und Flaschen attackiert. Auch Mülltonnen wurden demnach angezündet. Die Polizei war über Stunden mit insgesamt 180 Kräften im Einsatz. Nun wird ermittelt wegen schweren Landfriedensbruchs, versuchter schwerer Körperverletzung, Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz, Sachbeschädigung und gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr.

Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) forderte eine politische Lösung „und zwar, bevor ein Mensch dort sein Leben lässt“. Die CDU verurteilte den neuerlichen Gewaltausbruch und warf Innensenator Andreas Geisel (SPD) vor, die Lage nicht im Griff zu haben. In der Rigaer Straße mit ihren ehemals besetzten Häusern kommt es immer wieder zu Randale.

Laut Polizei hatten sich an der Kreuzung Liebigstraße/Rigaer Straße am Freitagabend zunächst etwa 70 Teilnehmer zu einer unangemeldeten Kundgebung versammelt. Gegen 21 Uhr seien dann von einem Dach Farbbeutel auf inzwischen alarmierte Polizisten geworfen worden. Ein Beamter wurde laut Polizei leicht verletzt, ein Einsatzwagen beschädigt.

Etwa zwei Stunden später hätten Zeugen sechs schwarz gekleidete, maskierte Personen beobachtet, die mehrere Mülltonnen auf die Straße rollten und in Brand setzten. Die Randalierer seien geflüchtet. Polizei und Feuerwehr löschten die Flammen. Gegen 1.40 Uhr wurden Feuerwehr und Polizei erneut alarmiert. Unbekannte hatten inzwischen auf der Kreuzung Müll in Brand gesetzt. Etwa 20 zum Teil maskierte Personen warfen weitere Objekte ins Feuer. Als die Einsatzkräfte kamen, flohen sie in ein Haus in der Liebigstraße, wo dann von zwei Balkonen minutenlang Flaschen und Farbbeutel auf die Polizisten geschleudert worden seien. Das Feuer konnte erst gegen 2.30 Uhr gelöscht werden. (dpa)