Unter der Oberfläche

Der Verein Deepwave zeigt in Hamburg Filme über Unterwasserwelten und die Verschmutzung der Meere durch den Menschen

Uki angelt im verölten Meer Foto: Ieuan Lewis and George Warren

Von Wilfried Hippen

Wenn Menschen davon überzeugt werden sollen, etwas zu bewahren, sollten es ihnen auch gezeigt werden. Konsequent also, dass die Meeresschutzorganisation Deepwave e. V., die 2003 in Hamburg vom Tiefseebiologen Onno Groß gegründet wurde, ein kleines Festival veranstaltet. Der Verein zeigt Kurzfilme über Unterwasserexpeditionen und Filme über die Bedrohung der Meere durch den Raubbau der Menschen an der Natur.

Für das Programm gab es 300 Einreichungen aus 60 Ländern. Ausgewählt wurden 12 Kurzfilme, die am Freitag zwischen 17.30 Uhr und 22.30 Uhr im Hamburger Lichtmess-Kino zu sehen sind. Der Eintritt ist frei und in den Pausen zwischen den Filmvorführungen gibt es zwei Podiumsdiskussionen, zu denen die Experten Prof. Dr. Antje Boetius vom Bremerhavener Alfred-Wegener-Institut, Dr. Rolf Koppelmann vom Institut für marine Ökosystem- und Fischereiwissenschaften in Hamburg, Dr. Götz Reinicke von der Stiftung Deutsches Meeresmuseum in Stralsund sowie Dr. Sebastian Ferse vom Bremer Leibniz Zentrum für Marine Tropenforschung eingeladen wurden.

Das Kurz-Festival wird vom „Botschafter“ des Vereins, dem Schauspieler Frederik Götz eröffnet. Im Eröffnungsfilm stellt sich der Verein „Deepwave“ mit dem 20 Minuten langen Porträtfilm „Onno“ über seinen Gründer Onno Groß selber vor.

Im Anschluss laufen im Programmblock „Tiefsee“ Filme, die unter Wasser gedreht wurden. Neben einer künstlerischen Arbeit mit dem Titel „Sea Monsters“ sind dies Dokumentationen von Forschungstauchfahrten. „At The Edge of Light“ begleitet etwa Wissenschaftler bei einer Expedition zu Tiefseekorallenriffen, die einmalige Ökosysteme am Rande des Lichts bilden und in „Deep Time“ werden die Aufnahmen des U-Boots Lula 1000 gezeigt, das im Meer um die Azoren in die lichtlose Tiefe tauchte, um zu zeigen, wie Leben dort möglich ist.

Ein zweiter Programmblock ist dem Thema „Korallen“ gewidmet, dort gibt es neben einem „schönen“ Naturfilm mit dem Titel „A Reef by Night and Day“ auch einen Überblick über fünf Jahren Forschung zur Frage, wie Korallenriffe im Südpazifik durch den Klimawandel und menschliche Einwirkungen gefährdet werden.

Der dritte thematische Schwerpunkt ist „Mensch und Meer“. „Kalangala Dreams“ erzählt von einem jungen Mann, der im Viktoriasee in Uganda versucht, durch illegale Fischerei zu überleben. „Uki“ gibt Einblicke in die indigenen Gemeinden in der Polarregion, deren primäre Nahrungsquelle durch Ölteppiche von verunglückten Tankern bedroht ist. „Under The Surface“ zeigt die Bedrohung der Meere durch den Plastikmüll.

Fr, 24. 5., 17.30­­ –22.30 Uhr, Hamburg, Lichtmess-Kino, www.deepwave.org