MAD wollte Uwe Mundlos anwerben

GEHEIMDIENST Späterer NSU-Rechtsterrorist lehnte Kooperation ab

BERLIN dapd | Der Militärische Abschirmdienst (MAD), der Geheimdienst der Bundeswehr, hat Mitte der 90er Jahre versucht, den späteren NSU-Rechtsterroristen Uwe Mundlos als Informanten zu werben. Mundlos, der damals seinen Grundwehrdienst in Thüringen ableistete, verweigerte jedoch eine Kooperation. Der MAD fragte Mundlos laut neu aufgetauchten Akten, ob er bereit sei, über bevorstehende Anschläge auf Asylbewerberheime zu berichten. Mundlos antwortete demnach, er beteilige sich nicht an solchen Attacken. Nachdem er 1998 gemeinsam mit Uwe Böhnhardt und Beate Zschäpe untergetaucht war, beteiligte sich Mundlos an zehn Morden des Nationalsozialistischen Untergrunds. Der NSU-Untersuchungsausschuss des Bundestages lud MAD-Chef Birkenheier gestern kurzfristig vor. Zunächst wurde jedoch Verfassungsschützer Andreas T. befragt, der kurz vor einem NSU-Mord an einem Tatort war.

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