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Vor den Wahlen gibt es Zahlen

Kurz vor der Wahl liegt die CDU nach einer Umfrage der Forschungsgruppe Wahlen weiter vor der regierenden SPD. Laut ZDF-Politbarometer darf die CDU auf 26 Prozent, die SPD auf 24,5 Prozent hoffen. Laut aktueller Umfrage von Infratest Dimap im Auftrag der ARD ist der Abstand sogar noch größer: Danach kommt die CDU auf 27 und die SPD nur noch auf 24 Prozent.

Die Grünen kommen in der Erhebung mit je etwas über 1.000 TeilnehmerInnen zufolge auf 18 Prozent Zustimmung, die Linke liegt bei 12. Während das Politbarometer die AfD noch immer bei 8 Prozent liegt, verliert sie laut ARD-Umfrage und liegt nur noch bei 6 Prozent. Um den Wiedereinzug in die Bürgerschaft bangen müssen laut beiden Stimmungstests die FDP mit 5,5 und die Bürger in Wut (BIW) mit 3 Prozent: Die hatten auch 2015 nur in Bremerhaven die Fünfprozenthürde gemeistert.

Nach den Ergebnissen der Umfragen hätte eine Koalition aus SPD und Grünen keine Mehrheit, selbst eine große Koalition käme gerade einmal auf 50,5 beziehungsweise 51 Prozent. Zudem hatte die SPD-Vorsitzende Sascha Karolin Aulepp einem schwarz-roten Bündnis unter Unionsführung bereits eine deutliche Absage erteilt. Rechnerisch nicht möglich wäre ein Jamaika-Bündnis. Trotz fehlender Mehrheit bleibt die rot-grüne Koalition in der ZDF-Befragung, die von Montag bis Mittwoch durchgeführt wurde, die beliebteste Bündnisoption: Als gut hatten 43 Prozent sie benannt, 42 als schlecht. Bei allen anderen möglichen Koalitionen war die Ablehnung größer als die Zustimmung. So fänden nur 35 Prozent eine Koalition aus SPD, Grünen und Linken gut, 49 Prozent fänden sie schlecht.

Noch etwas weniger Zustimmung findet in der Umfrage eine CDU-geführte Koalition mit der SPD. Eine SPD-geführte Koalition mit der CDU käme nur bei 29 Prozent gut an, 55 Prozent lehnen sie ab. Eine Regierungsbeteiligung der FDP ist 61 Prozent der Befragten ein Gräuel.

Trotz der schlechten Werte für seine Partei kann Bürgermeister Carsten Sieling (SPD) sich mit dem persönlichen Ergebnis trösten: Er kommt im Direktvergleich auf 13 Prozent mehr als sein Herausforderer Carsten Meyer-Heder (CDU). Dessen Zustimmungswert liegt mit 29 Prozent sogar noch um zwei Prozentpunkte niedriger als bei einer Ende April von Infratest durchgeführten Erhebung. Zehn Prozent der Befragten wollten keinen von beiden, 19 Prozent konnten sich nicht entscheiden oder kannten die Politiker nicht.

Bei der Frage „Was halten sie von …?“ erreichte Sieling auf der Skala von plus fünf bis minus fünf einen Durchschnittswert von 0,8 – deutlich weniger als der vorangegangene SPD-Spitzenkandidat Jens Böhrnsen, der vor der Wahl 2015 einen Wert von 1,9 erreicht hatte. Meyer-Heder wird mit 0,6 deutlich besser bewertet als die damalige CDU-Kandidatin Elisabeth Motschmann. (dpa/taz)

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