„Ein Jahr ohne Bücher“

Der Erziehungsberater Jesper Juul gibt Tipps

■ 64, ist ein dänischer Familientherapeut und hat etliche Bücher über Erziehung und Familien geschrieben. Foto: Andrea Panté

taz: Herr Juul, Sie sagen, Eltern, seid nicht so perfektionistisch. Wie kommen Sie darauf, dass Eltern so sind?

Jesper Juul: Weil ich jeden Tag Eltern begegne, die meinen, dass sie sich falsch verhalten und sich sogar schuldig fühlen für Fehler, die sie gar nicht machen.

Sie sagen, Eltern sollen authentisch sein. Hilft es da, wenn sie Ratgeber lesen? Oder verunsichert das nicht noch mehr?

Das hängt leider von den Eltern ab. Mein Rat ist, sich mindestens ein Jahr mit seinem Kind zu befassen, bevor man zu den Büchern greift.

Sie lesen heute aus Ihrem neuen Buch „Frag’ Jesper Juul – Gespräche mit Eltern“. Was ist neu daran?

In diesem Buch habe ich zum ersten Mal reale Elterngespräche veröffentlicht. Mit ihnen möchte ich den Lesern die Möglichkeit geben, sich in den beschriebenen Situationen wiederzuerkennen, und meine Versuche, den Eltern zu helfen und sie auf Ideen zu bringen, auch kritisch zu sehen.

Dürfen die Zuschauer Sie auch persönlich um Rat fragen?

Oh ja!!  INTERVIEW: KAJ

Jesper Juul spricht mit Georg Cadeggianini (Brigitte) über die große Kraft des Familienlebens: 20 Uhr, Thalia Theater