Ecuador: Kampf um Öleinkünfte

QUITO afp ■ Nach gewalttätigen Auseinandersetzungen um die Öleinkünfte in Ecuador hat die Regierung des südamerikanischen Landes den Notstand über zwei Provinzen verhängt. Innenminister Mauricio Gándara begründete die Maßnahme am Mittwoch mit der Notwendigkeit, die Kontrolle über die seit Montag von Demonstranten besetzten Produktionsstätten des staatlichen Erdölunternehmens Petroecuador zurück zu erlangen. Mit der Besetzung von mehr als 200 Bohrlöchern und zwei Flughäfen in den beiden Amazonasprovinzen Sucumbios und Orellana wollen die Demonstranten die Regierung dazu bringen, die Förderrechte des US-Unternehmens Oxy zu annullieren und mit anderen Firmen zu verhandeln. Der Präfekt der Provinz Sucumbíos, Guillermo Muñoz, der die Demonstranten unterstützt, hatte vor Verhängung des Notstands eine Radikalisierung der Bewegung angekündigt. Ziel der neuen Vereinbarungen müsse eine gerechte Verteilung der Öleinkünfte sein. Es sei „ungerecht, dass Oxy nur 12 Dollar (knapp 10 Euro) pro Barrel an Steuern zahlt, während der Marktpreis bei 60 Dollar liegt“.