KFAR DAROM – HORT DES WIDERSTANDS

Neben der Synagoge von Newe Dekalim ist es die Siedlung Kfar Darom (Dorf des Südens) mit ihren 320 Einwohnern, die gestern besonders hartnäckig Widerstand gegen die Räumung leistete. Das hat historische Gründe: 1970 wurde sie auf den Ruinen eine alten, 1948 aufgegebenen jüdischen Siedlung gegründet und ist damit die erste Kommune im 1967 eroberten Gaza-Streifen. Außerhalb des großen Siedlungsblocks Gusch Katif gelegen, ist sie nur über eine Straße erreichbar, die durch palästinensisches Gebiet führt. Die Siedler lebten dort mit einem sehr hohen Risiko: Viele kamen bei Anschlägen militanter Palästinenser ums Leben. Besonderen Widerhall fand in den israelischen Medien das Schicksal der Geschwister Cohen. Israel, Orit und Tehila Cohen verloren, damals noch Kinder, bei einem Anschlag auf ihren Schulbus im November 2000 ihre Beine. Der Durchhaltewillen von Kfar Darom lockte bis zu 1.200 radikale Abzugsgegner aus Israel und dem Westjordanland an. Die Familie Cohen hat sich indes von einem hohen Armeeoffizier zum Verlassen der Siedlung überreden lassen, berichtete der Internet-Dienst „ynetnews“. DPA