Grosses für Kleine

Diese Woche steht im Zeichen des Kinderbuch- und Kinderfilmkanons. Drei Klassiker werden aufgeführt, den Anfang macht „Die kleine Raupe Nimmersatt“, ein Tier, mit dem viele Kinder ab drei Jahren sich ohne Weiteres werden identifizieren können. Eric Carles wundervolle Geschichte über das Großwerden ist in eine Rahmenhandlung eingebettet: Es ist der erste Arbeitstag der Babysitterin Eva, das Baby schreit und hat Hunger, und die Nerven liegen blank. Deeskalieren lässt sich das Ganze nur mit der Geschichte von der gefräßigen Raupe, die auf der Bühne von vielen Kinderliedern begleitet wird. Am Samstag und Sonntag um 15 Uhr im „Mensch, Puppe!“-Figurentheater, Schildstr. 21.

Empfehlen möchten wir allerdings nur die Samstagsvorstellung. Dann nämlich hätte man am Sonntag noch die Möglichkeit, gleich nebenan einen der schönsten und poetischsten Kinderfilme in der Geschichte des Kinos zu sehen. In der Etage 3 des Lagerhauses wird, ebenfalls um 15 Uhr, „Der rote Ballon“ gezeigt. Ein sechsjähriger Junge befreundet sich im Paris der 1950er-Jahre mit einem Ballon, der ihm nicht mehr von der Seite weicht. Albert Lamorisses oscarprämiertes Meisterwerk kommt mit nur wenigen gesprochenen Sätzen aus und zeigt, wie man auf der Leinwand auch ohne Worte eine Geschichte erzählen kann. Einer der nicht eben zahlreichen Kinderfilme, die Menschen jeden Alters gleichermaßen begeistern. Nach Ende der Vorführung darf vom Publikum mittels Knopfwurf abgestimmt werden.

Das Trio wird komplettiert von Sergei Prokofjews Märchen „Peter und der Wolf“, das in der Zentralbibliothek in der Reihe „Bilder-Buch-Kino“ aufgeführt wird. Die Geschichte – Junge trifft Wolf – ist universalgültig, spannend und vor allem nicht so finster, wie die letzten Endes ja nicht wirklich kindertaugliche Grimm’sche Variante. Der Wolf landet am Ende im Zoo, und Bäuche werden auch keine aufgeschnitten. Am Dienstag, um 16 Uhr, empfohlen ab 4 Jahren. MOL