Festnahmen in Pakistan

OFFENSIVE Von den Kämpfen der Armee gegen die Taliban dringen kaum Berichte nach außen

DELHI taz | Pakistans Armee schreitet auch am dritten Tag der Großoffensive gegen die „Pakistanischen Taliban“ (TTP) im Nordwesten des Landes weiter voran. Beobachter berichten von schweren Gefechten. Hubschrauber und Kampfflugzeuge beschießen vermutete Taliban-Stellungen, während die Armee an mindestens fünf Stellen im Gebiet der Militanten vorübergehende Lager errichtet hat.

Berichte aus dem Kampfgebiet dringen kaum nach außen. Zum einen wäre es für Journalisten aufgrund der Kämpfe viel zu gefährlich, von dort zu berichten. Bei früheren Offensiven gegen Taliban-Kämpfer im Swat-Tal sollen Soldaten in etlichen Fällen Zivilisten beschossen haben, die sie für Militante hielten, berichteten Augenzeugen aus der Region. Doch auch die Taliban machen die Arbeit für unabhängige Berichterstatter unmöglich: In der Vergangenheit haben sie mehrfach pakistanische Journalisten getötet, die in ihren Gebieten unterwegs waren.

Daher halten sich Pakistans Medien derzeit mit Kommentaren zur Offensive auffällig zurück. Offenbar möchte niemand wegen eines kritischen Artikels auf der Abschussliste der TTP-Militanten landen, sollte die Offensive scheitern.

Im gesamten Land nahm die Polizei vermutete TTP-Anhänger fest. In Karatschi ging den Behörden Akhtar Zaman ins Netz, der mutmaßliche Anführer der TTP in der Wirtschaftsmetropole. Der Polizeichef der Stadt, Wasim Ahmed, erklärte, die Polizei habe zudem 75 Kilo RDX-Sprengstoff und Waffen sichergestellt, berichtete der Sender Geo TV. ZAS