Ein Block ist gerettet

Deutsche Wohnen zieht in der Karl-Marx-Allee Widerspruch gegen bezirkliches Vorkaufsrecht zurück

Die Deutsche Wohnen hat im Fall der Karl-Marx-Allee 92/100 (Block D Süd) einen Widerspruch gegen das bezirkliche Vorkaufsrecht zurückgezogen. Florian Schmidt, grüner Baustadtrat von Friedrichshain-Kreuzberg, hat diese Nachricht am Freitag auf Twitter verbreitet. Der Vorkauf durch den Bezirk werde somit rechtskräftig, schrieb Schmidt, 81 Wohnungen seien nun im Besitz der landeseigenen Wohnungsbaugesellschaft Mitte.

Ein Vorkaufsrecht hat der Bezirk bei Block D Süd, weil sich dieser als einziger von fünf Blöcken, die die Deutsche Wohnen erwerben wollte, im Milieuschutzgebiet Weberwiese befindet.

Deutsche Wohnen hatte diesem Vorkaufsrecht zunächst widersprochen. Der Konzern hatte im Dezember mitgeteilt, dass er fristgemäß eine Abwendungserklärung unterzeichnet habe. Der Bezirk akzeptierte diese nicht. In dem Konflikt hat der Konzern nun seinen Widerspruch zurückgezogen.

Bei weiteren Wohnblöcken in der Karl-Marx-Allee greift der Bezirk auf das Mittel des „gestreckten Erwerbs“ zurück, um die Deutsche Wohnen am Kauf zu hindern und Wohnungen zu rekommunalisieren. Das heißt: Die Mieter nutzen ihr Vorkaufsrecht, sie kaufen die Wohnungen zunächst selbst und verkaufen diese danach an das landeseigene Wohnungsunternehmen Gewobag weiter. (taz)