Nichts als Dürre

Wetterdienst lehnt sich weit aus dem Fenster

Dürresdürrefoto: ap

„Wetterdienst will Bauern Dürre-Vorhersagen anbieten“, berichtete dpa gestern von der miesesten Geschäftsidee im Orakel-Business seit Kassandra ihre Glaskugel nach dem Untergang Trojas an den Nagel hängen musste. Wollen die wahnsinnigen Wetterfrösche wirklich von Hof zu Hof ziehen, um den armen Bauern allein Dürre – und nichts als Dürre – in Aussicht zu stellen? So eine Wahrsagung mit Unheilgarantie kauft doch nicht einmal der dümmste Bauer. Welches geistige Tiefdruckgebiet ist den Auguren vom Deutschen Wetterdienst (DWD) da durchs Hirn gezogen? Wie jede Kirmeswahrsagerin und sämtliche Horoskop-Schreiber bestätigen können, haben Vorhersagen stets vage optimistisch, aber ausreichend ambivalent zu klingen, damit sich der Kunde nicht beschweren kann. „Kräht der Hahn auf dem Mist, ändert sich das Wetter oder bleibt wie’s ist“, ist so eine goldene Regel, aber die kennt der Bauer schon, die hat er ja selbst erfunden. „Sieben fette und sieben magere Jahre“ könnte der Wetterdienst prognostizieren, sollte sich über die Reihenfolge aber ausschweigen. „Winter is coming!“, stimmt natürlich auch immer – irgendwann.