schule in nrw
: Hauptschule zukunftslos

Die Hauptschule in ihrer jetzigen Form hat in Nordhrein-Westfalen keine Zukunft mehr. Auch wenn die Schulministerin dem Modell mit neue Wichtigkeit einhauchen will, ist die Schulform als Vorbereitung auf eine berufliche Karriere praktisch tot.

KOMMENTAR VON ELMAR KOK

Denn der Wert des Hauptschulabschlusses muss sich an den gesellschaftlichen Verhältnissen und damit an der Vergabe von Lehrstellen messen lassen. Und da sieht es bekanntlich mau aus. Jetzt wollen selbst die Pädagogen des Verbandes Bildung und Erziehung (VBE) die von ihnen geführten pädagogischen Anstalten zugunsten einer „allgemeinen Sekundarschule“ abschaffen. Das zeigt, was aus der Schule, die in den sechziger Jahren als Nachfolgerin der Volksschule erdacht wurde, geworden ist: Eine Restschule, an der gerade in Großstädten Kinder aus bildungsfernen und/oder sozial schwachen Familien ihre Bildungskarriere beenden.

Sein Kind trotz freier Schulwahl zur Hauptschule zu schicken, ist aufgrund der desolaten Lehrstellensituation fast schon verantwortungslos. Wenn sich die Politik trotz gegenteiliger Meinungen der Pädagogenverbände an der Institution Hauptschule festklammert, setzt sie eine Politik fort, die die soziale Auslese weiter fortschreibt. Schwarz-gelb muss sich für eine Reform des Schulsystems anstrengen, damit Schulen entstehen, in denen Schwächere nicht unter sich sind, sondern von Stärkeren lernen können.