Früher Kater gewinnt den Ball

Warum der gerade abwehrstarke FC St. Pauli seinem Vater dankbar sein sollte, erklärt Innenverteidiger Marcel Eger im kleinen taz-Gespräch

taz: Wissen sie eigentlich das ihre Kollegen auf der Bank schon über sie sprechen?

Marcel Eger: Mir wurde davon berichtet.

Dann wissen sie auch, dass sich die Bankdrücker mit jedem Ball freuten, der in ihre Richtung kam, weil sie ihn direkt als gewonnenen Ball verbuchten?

Das ist lustig und schön, so etwas erzählt zu bekommen. Das zeigt, wie wenig Neid in unserer Mannschaft herrscht und dass der gemeinsame vor den eigenen Erfolg gestellt wird.

Ungewöhnlich ist, dass selbst der Trainer öffentlich Lobeshymnen singt.

Ich merke, dass ich gerade viel Vertrauen geschenkt bekomme und kann daher auch selbstbewusster im Spiel auftreten. Dennoch bin ich selbstkritisch.

Was gibt es denn bei einer gefühlten Zweikampfquote von über 85 Prozent und beinahe 100 Prozent gewonnener Kopfballduelle zu kritisieren?

Okay, defensiv läuft es ganz gut, wobei ich von meiner Kopfballstärke profitiere. Die habe ich übrigens von meinem Vater geerbt. Im Spielaufbau muss ich häufiger eine spielerische Lösung finden.

Können sie sich ihren Sprung vom ambitionierten Ergänzungsspieler in der vergangenen Saison zum Stammspieler erklären?

Ich habe in der Vorbereitung ein fünftägiges Trainingscamp besucht. Dort habe ich mit Tobias Rau und Benny Lauth bereits im Urlaub mit der Vorbereitung begonnen. Ich hatte den Muskelkater also schon bevor wir mit dem FC St. Pauli ins Trainingslager gefahren sind. Ich bin schon fit in die Vorbereitung gegangen.

Benny Lauth vom HSV wäre ein möglicher Gegenspieler in der zweiten Pokalrunde.

Der HSV wäre schon ein Knaller. Aber Fabio Morena und ich haben schon gewitzelt, dass wir erst dann behaupten können gut zu sein, wenn wir gegen die Bayern zu null spielen. FOG