Post vom Experten

Was wird aus dem papiernen Oldschool-Brief?

Valentinwertzeichenfoto: ap

Kaum jemand schreibt noch Briefe mit der Hand. Mittlerweile gerät sogar die E-Mail gegenüber dem Bildzeichen-Kassiber auf dem Smartphone ins Hintertreffen. Denn längst lassen sich auch komplexe Sachverhalte wie der Kategorische Imperativ oder die Theodizeefrage mit einem einzigen lustigen Emoji-Gesicht kommunizieren respektive beantworten. Entsprechend sinkt schon seit Jahren die Briefmenge der guten alten Schneckenpost. Deswegen hat die Bundesregierung nun die Weichen für eine deutliche Erhöhung des Briefportos gestellt, wie dpa gestern per Rohrpost verlautbarte. Von derzeit 70 Cent soll das Beförderungsentgelt für den Standardbrief auf 80 oder 90 Cent, wenn nicht gar auf 80 oder 90 Euro steigen. Für diesen Aufschlag darf der Kunde allerdings auch mehr Serviceleistung erwarten. Postexperten werden den Privatschreiben künftig ein zünftiges Redigat angedeihen lassen. Neben formalen sollen auch inhaltliche Fehler („Natürlich will ich Dich heiraten, Klaus“) und dramaturgische Schwächen bei Urlaubspostkarten („Gutsherr Trelawney, Dr. Livesey und die übrigen Herren haben mich gebeten, unsere Fahrt nach der Schatzinsel zu beschreiben“) korrigiert werden.