NPD streitet um „Volksfront“-Pakt

BERLIN taz ■ Auch im Parteivorstand der NPD ist jetzt ein offener Streit um das Wahlbündnis mit der DVU entbrannt. Auslöser ist ein offener Brief des NPD-Vorstandsmitglieds und Chefs der Parteinachwuchsorganisation, Stefan Rochow. Darin kritisiert Rochow das „Volksfront“-Projekt mit der DVU „als ein rechtsreaktionäres, national- und sozialdemagogisches Bündnis“, das „schon im Ansatz gescheitert“ sei. NPD-Wahlkampfchef Peter Marx reagierte am Wochenende mit scharfen Worten auf die Kritik aus den eigenen Reihen: Rochows Stellungnahme sei nicht nur „grober politischer Unfug“ – sondern auch ein „Zeichen mangelnder politischer Reife“. Die Strategie der rechtsextremen „Volksfront“ war von Anfang an vor allem in der militanten Kameradschaftsszene umstritten. Viele Neonazis lehnen eine Zusammenarbeit mit NPD und DVU ab. Nach den Wahlerfolgen in Sachsen und Brandenburg im vergangenen Herbst hatte sich die NPD von dem Bündnis mit DVU und militanten Neonazis ursprünglich den Einzug in den Bundestag erhofft. Laut Umfragen sind die Rechtsextremen bei der geplanten Neuwahl jedoch chancenlos. AGX