meinungsstark
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Wer prüft die Studien?

„Hokus Polus Globuli“, taz vom 2./3. 3. 19

Wenn eine Ärztin im Fall einer Patientin mit gynäkologischen Blutungen die Therapie vor der Diagnose macht, überhaupt keine Diagnose erstellt, dann hat sie ihren Beruf verfehlt. Es ist also kein Argument gegen homöopathische Behandlung, sondern zeigt stattdessen die Inkompetenz einer Ärztin. Dass eine Therapie von Krebs wie auch anderen schweren Erkrankungen durch Homöopathie nur unterstützt werden kann, ist klar. Gerne hätte ich mehr gewusst über die Studien, die der Autor erwähnt: Wie hat er selbst unter den unendlich vielen Studien die wenigen, mit denen er argumentiert, ausgewählt? Wer hat sie in Auftrag gegeben? Wer hat sie wie durchgeführt?

Wenn ein Radiologe eine Studie über alternativ medizinisch behandelte Krebspatienten macht, darf man von einer klaren Interessenlage ausgehen. Wie hat er das Forschungsdesign entwickelt? Wird differenziert zwischen den einzelnen alternativ medizinischen Richtungen? Mit so einem Artikel auf der Titelseite der taz am wochenende zu landen, ist ein Geschenk für die Pharmaindustrie. Cornelia Mansfeld, Rotenburg

Homöopathen – alle dumm?

Als Kronzeugin wird ausgerechnet Natalie Grams angeführt – meines Wissens die einzige Homöopathin, die sich von der Methode abgewandt und zur vehementen Kritikerin gewandelt hat. Und ausgerechnet diese eine Frau soll mit ihrer Argumentation recht haben, und all die Tausenden von homöopathischen Ärzten und Homöopathie praktizierenden Heilpraktikern allein in Deutschland und Zehntausende weltweit sind zu dumm, sodass sie nicht begreifen, was sie da machen? Einzelfälle von Behandlungsfehlern werden hochstilisiert zur Warnung, wie gefährlich die Homöopathie sei. Behandlungsfehler gibt es auch reichlich in der Schulmedizin, ohne dass deswegen vor deren Methoden gewarnt wird.

Peter Neuhold, Berlin

taz im Glaubenskrieg?

Liebe taz am wochenende, in regelmäßigen Abständen erscheint bei Euch ein Artikel über den vermeintlichen Unsinn von Homöopathie und jedes Mal frage ich mich wieder, warum Ihr gerade bei diesem Thema so ungewöhnlich undifferenziert argumentiert und auch so schlecht recherchiert. Eigentlich ist es doch die Sache der taz nicht, sich in Glaubenskriegen von einer Seite vereinnahmen zu lassen!

Der Mehrwert von Homöopathie liegt in der Behandlung von „Alltagserkrankungen“, der vielen diffusen Erkrankungen, die kein Arzt zu kurieren vermag, und der guten Begleitung von ärztlichen Behandlungen bei schwerer Erkrankung mit dem auf den Patienten abgestimmten Mittel. Damit wird viel Leid vermieden und es wird verhindert, dass weitere Unmengen unnötiger Antibiotika und anderer „Killer“ eingenommen werden. Hierbei steht der ganze Mensch im Vordergrund und nicht ein Symptom, das gerade in den Kenntnisbereich des aufgesuchten Facharztes passt und bekämpft wird.

Da das auch bei Kindern hilft, wird es irgendeine Erklärung geben – die uns vielleicht verständlich wird, wenn wir noch mehr über die unsichtbaren Energien gelernt haben, denen die Physik derzeit auf der Spur ist. Entscheidend ist, dass es hilft. Karin Heilmann, Berlin

Kennt Ihr Indiens Medizin gar nicht?

Es gibt genügend aktuelle Studien aus anderen Ländern, es gibt konkrete kleinere Studien zu Krankheitsverläufen, es gibt Hinweise in Invitro-Experimenten, es gibt den großen Bereich der Informationsmedizin, die Deutsche Gesellschaft für Informationsmedizin (DEGEIM), die Homöopathie als Grundlage für viele Methoden nutzt, es gibt wissenschaftliche Versuche von Fritz Albert Popp und der Wirkung im Biophotonenfeld, es gibt in Indien Kliniken mit ausgebildeten Ärzten, die als Grundlage ihrer Arbeit die Homöopathie nutzen.

Ich erwarte von der taz eine ausgewogene, wissenschaftliche Diskussion und keine Propaganda. Sigrid Schellhaas, Wiesbaden