Ab in die Urne (1)
: Hoffmanns Hoffnungsträger

Die taz stellt vor, wer sich in Bremen zur Bundestagswahl stellt, heute: PRO DM

Liest man als Redakteur die Internetseite der „Pro DM – Deutsche Mitte – Initiative Pro D-Mark“ meldet sich das schlechte Gewissen: „Journalisten müssen die Wachhunde der Bürger und nicht die Schoßhunde der Mächtigen sein“, steht auf der Homepage. Die Partei beklagt sich, dass sie von den Medien tot geschwiegen werde. Skandal!

Also nachgefragt bei der alt eingesessenen Partei, die bereits 1998 zur Bundestagswahl in Bremen antrat und stolze 0,9 Prozent der Stimmen einheimste. 2002 waren sie nicht dabei. Diesmal wollen sie mehr, wie Spitzenkandidat und Landesvorsitzender Friedhelm Altvater erklärt: „Unser Wahlziel ist der Sprung über die Fünf-Prozent-Hürde“, sagt der Pharmareferent, dessen Partei sich gegen den (T)Euro wendet. „Wir wollen die D-Mark zurück“, sagt Altvater und wiederholt die Forderung seines Bundesvorsitzenden Bolko Hoffmann, der gern von ganzseitigen Anzeigen herunterlächelt. In Bremen wird er vermutlich nicht auftreten, vielleicht weil es hier nur 46 Parteimitglieder gibt. Vor rund eineinhalb Jahren seien es noch sechs gewesen, sagt Landesvorsitzender Altvater. Er hat einen Wahlkampfetat von rund 10.000 Euro. Geld sei aber nicht für alle gut: Den Politikern gehörten sofort die Pensionen um 50 Prozent gekürzt. Und die Bremer Regierung habe sich ohnehin nur „Flops“ geleistet. Noch Fragen? Besser nicht. ky