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was tun in bremen?

Sa, 9. 2., 20 Uhr, sowie So, 10. 2., 16 Uhr, Schwankhalle

Unfrei mit Wasserglas

Auf den ersten Blick ist Clément Layes’Performance „Allege“ eine harmlose Akrobatik-Nummer: ein Balanceakt mit Wasserglas, der unklaren, aber offenbar strengen Regeln folgt. Auf den zweiten Blick liegt eben darin die drängende Frage nach der Möglichkeit von Freiheit überhaupt – und zum Dritten ist es dann auch noch die konsequente Fortsetzung des Programmschwerpunktes „Über die Dinge“ in der Schwankhalle. Zu dem gehört auch Janis E. Müllers Installation „Im Fall der Fälle“, die am Sonntag ab 17 Uhr präsentiert wird, wozu Jan van Hasselt afrikanische Musik aus der Jukebox spielt – noch so einem Ding.

Sa, 9. 2., Di, 12. 2., Fr, 15. 2., 19 Uhr, Theater Bremen, Brauhaus

Hass wegen Bio

Frei nach Kimberly Peirces Film „Boys don’t cry“ erzählen die Jungen Akteure unter Leitung von Sabrina Bohl, wie gewaltsam geschlechtliche Zuschreibungen werden können. Das Theaterstück (hinter-)fragt, warum vermeintliche Fakten aus der Biologie einen so großen Einfluss auf das soziale Miteinander ausüben. Das Stück richtet sich an Zuschauer*innen ab 16 Jahre. Und auf die schreckliche Relevanz verweist bereits das Programm: „Im Durchschnitt wird ein Transgender weltweit jeden dritten Tag Opfer eines politisch motivierten Mordes.“ Und von wegen Aufklärung: „Tendenz steigend“.

Di, 12. 2., 19.30 Uhr, Schwankhalle

Tristesse mit Ungeheuer

Erinnern Sie sich an Philipp Böhm? Sollten Sie! Er hat 2014 das Bremer Autorenstipendium gewonnen und dann gemacht, was sie alle tun: Er ist mit der ganzen Kohle auf Nimmerwiedersehen nach Berlin verschwunden, um Schriftsteller zu werden. Ein herber Verlust für hiesige Lesebühnen (und übrigens auch für die Bremer taz, in der Philipp ein paar Gastauftritten hingelegt hat). Immerhin hat die Geschichte ein Happy End: Gerade erscheint sein erster Roman, „Schellenmann“ im Verbrecher-Verlag. Die Geschichte erzählt vom Wahnsinn der Lohnarbeit, Landjugend, dem Großwerden und dem mysteriösen Schellenmann. Und zur offiziellen Buchvorstellung kommt dieser Böhm dann doch noch mal zurück nach Bremen – am Dienstag zur Verbrecherversammlung in die Schwankhalle. Es wird Tränen geben. (jpk)

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