Wer darf nach Berlin?

CDU Aus Bremerhaven wird scharf geschossen: Rita Mohr-Lüllmann soll nicht in den Bundestag

Ob Rita Mohr-Lüllmann im Herbst 2013 in den Bundestag einziehen sollte – bei der Frage brodelt’s CDU-intern: Karin Tuczek ist eine Unions-Politikerin, die dafür bekannt ist, so zu reden wie ihr der Schnabel gewachsen ist. „Ich halte sie nicht dafür geeignet“, sagt sie.

Eigentlich weiß Mohr-Lüllmann das. Sie hatte ihr das „nicht geeignet“ ja schon bei den Kandidaten-Debatten entgegengeschleudert, als Mohr-Lüllmann Landesvorsitzende werden wollte. Sie sei als Spitzenkandidatin für die Wahlniederlage so verantwortlich wie der damalige CDU-Landesvorsitzende Thomas Röwekamp, sagt Tuczek.

Nun hat Tuczek ihr einen Brief geschrieben – nachdem sie gelesen hatte, dass der Schwachhauser CDU-Kreisvorstands-Beisitzer Ansgar Matuschak sein Amt niedergelegt hatte mit der Begründung, offenbar wolle Mohr-Lüllmann in den Bundestag. Und dann fand sich ihr Brief in der Bild-Zeitung wieder. Das, sagt Tuczek, habe sie überrascht: Außer ihr und Mohr-Lüllmann habe den Brief „eigentlich keiner“ gehabt.

Mohr-Lüllmann habe bei ihrer Vorsitzenden-Kandidatur versprochen, sie wolle sich ganz auf die Parteiarbeit konzentrieren, erinnert sich Tuczek. Viel passiere da aber nicht. Eigentlich sei es ihre Aufgabe, andere als Kandidaten „aufzubauen“ und bekannt zu machen, die dann für den Bundestag kandidieren könnten. Nun also sie selber. Das bestätige ihre Meinung, „dass dich unsere Partei nur soweit interessiert, wie das deiner Karriere dienlich ist“, so hatte Tuczek an Mohr-Lüllmann geschrieben.

In CDU-Kreisen sieht man die Bremerhavenerin Tuczek sehr eng bei dem Bremerhavener CDU-Kreisvorsitzenden und Stadtkämmerer Michael Teiser. Und dem traut man alles zu, um die Gegenkandidatin wegzubeißen. Auf die Frage, wer denn sonst nach Berlin streben könnte, fällt Tuczek Teiser ein.  KAWE