DAILY DOPE (566)

„Ich lese überhaupt nicht viel.“ Das hat Hein Verbruggen, der ehemalige Präsident des Internationalen Radsportverbandes UCI, gesagt, als er auf den Radsportjournalisten Paul Kimmage und dessen Buch „Rough Ride“ angesprochen wurde. So berichtet es das Radsportportal cyclingnews.com. Verbruggen tat so, als interessiere ihn nicht, was Kimmage über die verseuchte Radsportszene zu berichten hat. Dabei hat er den Journalisten zusammen mit seinem Nachfolger an der Spitze der UCI, Pat MacQuaid, verklagt. Weil er festgestellt hat, dass die UCI korrupt ist, wurde Kimmage nun vor ein Schweizer Bezriksgericht geladen. Es geht um ein längeres Interview in der Sunday Times, das Kimmage mit dem geständigen Doper und Ex-Radler Floyd Landis geführt hat, sowie um ein Interview, das Kimmage der Sporttageszeitung Equipe in Frankreich gegeben hatte. Darin war von positiven Dopingproben von Lance Armstrong die Rede, die die UCI unter den Tisch habe fallen lassen. In diesem Zusammenhang sei auch eine Spende zu sehen, die der einstige Tour-Triumphator Armstrong der UCI überwiesen hat. Die gleichen Vorwürfe finden sich auch in Tyler Hamiltons Abrechnung mit dem Radsport, die unter dem Titel „The Secret Race“ vor kurzem in den USA erschienen ist. Dafür interessiert sich Verbruggen, der der UCI bis 2005 vorstand, nicht und plant keine Klage. Er liest ja auch nicht besonders viel. Siehe oben.