Obdachlose vertrieben

Der Bürgermeister von Mitte verteidigt die Räumung eines Zeltlagers am Hauptbahnhof

Der Bezirksbürgermeister von Berlin-Mitte, Stephan von Dassel (Grüne), hat die Räumung eines illegalen Obdachlosenlagers verteidigt. Die katastrophalen Zustände vor Ort seien Anlass für zahlreiche Bürgerbeschwerden gewesen, erklärte Dassel am Freitag. Das Obdachlosenlager im Ulap-Park in der Nähe des Hauptbahnhofs sei deshalb Mitte der Woche aufgelöst worden. Danach seien rund acht Kubikmeter Unrat beseitigt worden. Alle obdachlosen Menschen vom Ulap-Park seien vorab durch Streifen des Ordnungsamtes wiederholt aufgefordert worden, das Lager mit seinen „hygienisch unhaltbaren Bedingungen zeitnah zu räumen“, betonte Dassel. Auch über mögliche Hilfsangebote sei informiert worden. Am Tag vor dem Einsatz sei den Obdachlosen die Räumung erneut angekündigt worden.

Die Situation obdachloser Menschen sei bedrückend, betonte Dassel. Allen Obdachlosen stünden jedoch vielfältige und sehr niedrigschwellige Hilfen zur Verfügung. „Menschen in den katastrophalen Bedingungen zu belassen, in denen sie in Grünanlagen oder unter Brücken leben“, sei daher keine Lösung. (epd)