brief des tages
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Zahnpastatube mit Umkarton bevorzugt

„Besser unverpackt“, Brief vom 12./13. 1. 19

Die Idee, Kosmetikartikel „unverpackt“ zu verkaufen, ist so alt wie die Bioszene mit ihren Läden überhaupt.

Das Problem ist, dass zertifizierte Naturkosmetik keine radikalen Konservierungsmittel enthalten darf. Bei jedem Wechsel des Behälters muss an die Verkeimung gedacht werden. In den 1990er Jahren gab es die flüssigen Produkte (Shampoo zum Beispiel) zum Nachfüllen im Kanister, was sich aus dem genannten Grund selbst abgeschafft hat.

Nicht keimfreie Behältnisse/Glasflaschen werden (zum Beispiel bei der Biomilch) keinesfalls „reinigungsmittelschonend“ gewaschen, sondern müssen per Gesetzgeber keimfrei sein, wenn sie wieder gefüllt werden.

Man sieht, es hat alles mindestens zwei Seiten. Umkartons hingegen sind eigentlich überflüssig. Tests, bei denen zum Beispiel die gleichen Zahncremes mit und ohne Umkarton nebeneinander im Regal standen, haben allerdings gezeigt, dass die Verpackung bevorzugt wird.

Da müssen auch die Verbraucher ihre ­Ansprüche reduzieren. Marianne Jahny, Wessling