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Der Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, Hermann Parzinger, will im künftigen Humboldt Forum mit einem Raum der Stille an das koloniale Unrecht erinnern. „Die Besucher werden in dem Haus sehr viele Informationen über die Zeit des Kolonialismus bekommen“, so Parzinger. „Aber es wäre wichtig, irgendwo auch einen Ort zu schaffen, der darüber hinaus nachdenklich macht und eigene Gedanken und Reflexion zulässt.“ Das Humboldt Forum im rekonstruierten Berliner Schloss soll von Ende 2019 an vor allem ethnologische und asiatische Kunst zeigen, die häufig aus der Kolonialzeit stammt. Ein guter Anstoß für die Auseinandersetzung mit dieser Geschichte ist laut Parzinger das Kunstwerk „Statue of Limitations“, des Berliner Künstlers Sunkoo Kang. Der Entwurf sieht eine schwarze Flagge auf halbmast vor, deren untere Hälfte im zentralen Treppenhaus des Kulturzentrums steht. Die obere Hälfte kommt am Nachtigalplatz des „Afrikanischen Viertels“ im Berliner Stadtteil Wedding heraus. In den Ausstellungen soll das Thema über die Objekte erläutert werden. So will die Stiftung die umstrittenen Benin-Bronzen, die aus einem Kriegszug der Briten stammen, trotz der historischen Belastung zeigen. In einer Videoinstallation sollen afrikanische Museumsexperten und der König von Benin die Geschichte des Raubs und der Objekte erklären.

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