PARLAMENTSWAHL
: Lukaschenko macht Opposition lächerlich

MINSK | Weißrusslands Präsident Alexander Lukaschenko hat sich bei der Parlamentswahl gestern über die Opposition lustig gemacht. „Das sind Feiglinge, die dem Volk nichts zu sagen haben“, sagte er bei seiner Stimmabgabe in Minsk. Die Opposition scheue den politischen Kampf, sagte der seit 18 Jahren mit harter Hand regierende Staatschef. „Erst nach Schließung der Wahllokale veranstaltet sie eine Show in Form von Protesten“, meinte Lukaschenko. Die Gegner des Präsidenten haben die Wahl als Farce bezeichnet und zum Boykott aufgerufen.

Fälschungsvorwürfe wies Lukaschenko zurück. „Dies sind Wahlen für das weißrussische Volk, nicht für den Westen“, sagte er. Etwa sieben Millionen Menschen sind aufgerufen, die 110 Mandate im Parlament neu zu vergeben. Das Abgeordnetenhaus, in dem derzeit nur regimetreue Mandatsträger sitzen, hat in der von Lukaschenko autokratisch gesteuerten Politik jedoch kaum ein Mitspracherecht.

Bis Redaktionsschluss lagen noch keine Hochrechnungen vor – das Ergebnis stand allerdings bereits vor der Abstimmung schon so gut wie fest. (rtr, dpa)