„Schokolade kann alles sein“

Infoabend über faire Süßigkeiten in Niendorf

■ 45, ist seit sieben Jahren Pastorin in Niendorf und engagiert sich als Vorstandsvorsitzende im dortigen Weltladen.

taz: Frau Gottsmann, warum geht es bei dem Infoabend ausgerechnet um Schokolade?

Maren Gottsmann: Wir wollen zeigen, dass Schokolade entgegen verbreiteter Vorurteile alles sein kann – fair, bezahlbar und gut schmecken. Indem man dieses Produkt kauft, spricht man sich für gute Bedingungen beim Anbau und den Löhnen aus. Oft unterschätzen wir, dass jeder einzelne etwas in der Welt verändern kann.

Haben es Menschen mit weniger Geld schwerer, die Welt zu verändern?

Mit Hartz IV über die Runden zu kommen, ist schwierig. Allerdings erlebe ich in der Gemeinde, dass Menschen mit wenig Geld fairen Kakao oder Kaffee kaufen.

Wo sehen Sie das Problem von herkömmlich hergestellter Schokolade?

Mit dem Rohstoff Kakao kann man heute an der Börse spekulieren. Damit werden wenige Menschen reich. Fair Trade unterbindet dies durch die Mindestpreisgarantie und die FairTrade-Prämie.

Spielt Hamburg im fairen Handel mit Kakao eine Rolle?

Bei aktuell 0,05 Prozent Marktanteil nicht wirklich. Angeliefert wird der Rohkakao sowohl in Hamburg als auch in Bremen.

Wie kamen Sie als Pastorin zu dem Thema?

Als ich nach Niendorf kam, gab es bereits Gemeindemitglieder, die faire Produkte nach dem Gottesdienst verkauften.

INTERVIEW: SMY

„Schokolade – fair genießen mit allen Sinnen!“, 19.30 Uhr, Immanuel-Haus, Quedlinburger Weg 100