Drohnenangriffe sind Terror

STUDIE ZU US-DROHNEN Besonders perfide sind doppelte Angriffe, die nach erstem Angriff die Retter töten

WASHINGTON dpa/taz | Die amerikanischen Drohnenangriffe in Pakistan terrorisieren laut einer Studie von US-Wissenschaftlern die Bevölkerung. Zivilisten litten rund um die Uhr unter der Angst vor Angriffen, die vor allem kleinere Aufständische im Nordwesten des Landes zum Ziel hätten, zitierte die BBC am Dienstag aus einer Studie der Stanford University und der New York University.

Demnach verließen viele Kinder die Schule – entweder aus Furcht vor Angriffen oder weil sie arbeiten müssen, um ausfallende Löhne getöteter Familienmitglieder auszugleichen. Besonders viel Angst verbreite die Praxis doppelter Angriffe. Dabei würden die Helfer getötet, die Verletzten nach einem ersten Drohnenangriff zur Hilfe eilten.

Nach Schätzungen haben US-Drohneneinsätze bislang Hunderte Militante in Pakistan, Afghanistan und im Jemen getötet, darunter Führer des Terrornetzwerkes al-Qaida und der Taliban. Immer wieder kommen auch Zivilisten ums Leben. Offizielle Angaben hierzu gibt es nicht. Die Studie schätzt die Zahl getöteter Zivilisten zwischen 2004 und heute auf 474 bis 881. HAN